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Sensorische Integrationstherapie

Bei der sensorischen Integrationstherapie (SI) nach Jean Ayres geht man davon aus, dass die Basissinne noch nicht gut entwickelt sind und nicht gut zusammen arbeiten. Besonders im Blick haben wir die Körpereigenwahrnehmung (Propriozeption), das Gleichgewicht und das Fühlen und Spüren über die Haut. Alle drei Sinnessysteme gehören zusammen und müssen harmonieren. Ist ein Sinn zu wenig oder zu viel ausgeprägt, kann das die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen.

Ein Beispiel: Spürt ein Kind seinen Körper nicht gut genug (Propriozeption), wird es evtl. Probleme in der Körperkoordination bekommen, also beim Zusammenspiel der einzelnen Körperteile oder Körperhälften. Ein Hampelmannsprung, schwimmen oder fahrradfahren gelingen aber nur mit einer guten Koordination. Auch bei feinmotorischen Arbeiten, müssen alle Körperteile gut zusammenarbeiten, z.B. beim Schreiben, die Finger müssen den Stift halten, die Augen müssen die Hände kontrollieren , die Arbeitshand und die Haltehand müssen sich abstimmen u.s.w.

Ist nur die Körperwahrnehmung betroffen, kann dies das Kind vielleicht noch ausgleichen, sind aber auch die beiden anderen Basissinne noch nicht gut integriert, kann es zu dyspraktischem Verhalten (ungeschickten Handlungen) kommen.

In der Therapie wird die Ergotherapeutin jetzt die Basissinne auftrainieren, um die Entwicklung des Kindes zu fördern. Hierbei schauen wir immer, wann welches Sinnessystem in der normalen sensomotorischen Entwicklung geschult wird. Dann gehen wir auf die Entwicklungsstufe zurück, wiederholen und verstärken sie. „Therapie toppt Alltag“ ist dabei unser Merkspruch und meint, dass die Reize für die Sinne immer klarer, stärker oder eindeutiger sein müssen, als das, was sich das Kind sowieso selber im Alltag holen kann. Bleiben wir bei dem Sinn „Propriozeption“ dieser Sinn wird durch Druck und Zug auf Muskeln, Bänder und Gelenke gefördert. Z.B. beim Drehen von Bauchlage auf Rückenlage. Es kommt Druck auf die Vorderseite des Körpers, auf den Rücken und auf die Seiten. Das Kind schult also durch das Kullern die Körperwahrnehmung. In der Therapie verstärken wir diese Position, indem wir z.B. das Kind in dicke Matten einwickeln (und natürlich auch wieder auswickeln) oder indem es auf dem Bauch auf der Therapieschaukel liegt und jetzt kleine Sandsäckchen auf den Rücken gelegt bekommt usw.